Ein Freiberufler unterscheidet sich in einigen Punkten von einem Gewerbetreibenden, denn er muss beispielsweise keine Gewerbesteuer zahlen und kein Gewerbe anmelden. Freiberufler sind nach dem Partnerschaftsgesellschaftsgesetz definiert als Berufe, die auf der Basis besonderer beruflicher Qualifikationen die persönliche, eigenverantwortliche und fachlich unabhängige Erbringung von Dienstleistungen höherer Art zum Inhalt haben. Nach dem Einkommenssteuergesetz fallen unter Freiberufler vor allem Heilberufe, Rechts-, Steuer- und wirtschaftsberatende Berufe, naturwissenschaftliche und technische Berufe und Kulturberufe wie zum Beispiel Journalisten, Übersetzer und Lehrer.
Grundsätzlich müssen auch Freiberufler krankenversichert sein. Allerdings fallen sie nicht unter die Pflicht der gesetzlichen Krankenversicherung, so dass sie die Wahl zwischen der freiwilligen Versicherung in der gesetzlichen Krankenkasse und der privaten Krankenversicherung haben. Die freiwillige gesetzliche Versicherung kommt dann in Frage, wenn sie in den letzten fünf Jahren mindestens 24 Monate lang oder direkt vor dem Ende der Pflichtmitgliedschaft 12 Monate in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert waren.
Für die Entscheidung für oder gegen die private Krankenversicherung kann zunächst der Familienstand maßgeblich sein. Die private Krankenversicherung ist eher geeignet für Alleinstehende ohne Kinder, da sie keine Familienversicherung kennt, die Familienmitglieder ohne eigenes Einkommen kostenfrei versichert.
Kommt eine private Krankenversicherung für Freiberufler in Frage, dann richten sich die Beiträge maßgeblich nach dem Eintrittsalter, dem Gesundheitszustand und den gewählten Leistungen. Damit kann ein Freiberufler die Höhe seiner Versicherungsbeiträge letztlich selbst beeinflussen. In der gesetzlichen Krankenversicherung dagegen ergeben sich die Beiträge aus der Höhe des durchschnittlichen Einkommens.
Vor dem Vertragsabschluss sollten Sie sich überlegen, welche Anforderungen Sie an Ihre Krankenversicherung stellen. Ist ein niedriger Versicherungsbeitrag maßgeblich? Sind die Leistungen von großer Bedeutung? Wünschen Sie die Behandlung durch einen Privatarzt, die stationäre Unterbringung im Einbettzimmer oder hohe Leistungen bei Zahnersatz und Kieferorthopädie? Ist die Übernahme von Heilpraktikerleistungen für Sie interessant? Diese Punkte sind wichtig, um die richtige Krankenversicherung für einen Freiberufler zu finden. Das Angebot an Gesellschaften und Tarifen ist im Bereich der Krankenversicherung groß, und durch die Mindestvertragslaufzeit kann man einen abgeschlossenen Vertrag kurzfristig nicht mehr kündigen.
Schon aus diesem Grund sollte ein umfassender Versicherungsvergleich durchgeführt werden, bevor Sie sich als Freiberufler für eine Krankenversicherung entscheiden. Damit stellen Sie sicher, langfristig die passende Wahl zu treffen.
All Comments
also ich würde mich immer wieder für eine private Krankenversicherung entscheiden. denn man weiss nie wozu man sie braucht. Versicherungen haben meist die blöde angewohnheit dass sie nicht da sind, wenn man sie braucht und wenn man sie abschliesst braucht man sie nicht – da bin ich aber dennoch lieber auf der sicheren seite 🙂
das heisst, wenn ich irgendwo auf werksvertragsbasis arbeite, sollte ich eine private Krankenversicherung haben? wohl besser, wenn man sich auf diversen online versicherungsvergleichen informiert?