In den letzten Tagen stand es oft in der buntbebilderten Boulevardpresse: Autofahren wird teuer. Und jeder kann es selbst an der Tankstelle vor Ort sehen.
Für viele Menschen ist Autofahren nicht bloßes Vergnügen, sondern vielmehr Mittel zum Zweck. Viele Menschen wären ohne ihr Auto arbeitslos oder könnten nicht dort wohnen, wo sie derzeit wohnen. Deswegen sind steigende Spritpreise für diese Menschen substanzgefährdend. Das Bewusstsein ist in der Bevölkerung da: Autofahren wird teurer.
Zu den Autokosten tragen die Treibstoffkosten bei aber auch Anschaffung und Wartung des Fahrzeuges. Bei einem Kleinwagen kann der Kilometerpreis mit allen Kosten schon gerne 50 Cent betragen bei größeren Wagen um so mehr. Da trägt die Pendlerpauschale nur einen Teil – und nur eine Strecke.
An denn äußeren Gegebenheiten lässt sich nicht viel ändern. Man kann Freie Tankstellen aufsuchen, Teile der Wartung übernehmen oder aber die Wagenklasse reduzieren. Und natürlich bei den Fahrten Intelligenz walten lassen. Fahrgemeinschaften sind eine Sache. Allerdings auch nur mit Einschränkungen da flexible Arbeitszeiten dem entgegenstehen. Die Kontrolle der physikalischen Parameter des Autos wie Reifendruck und Beladung können helfen. Auch intelligente Fahrweisen können das Loch in der Brieftasche kleiner halten. Der Anteil, den ein Arbeitnehmer von seinem Lohn in sein liebstes Spielzeug steckt, steigt – ohne Ende.
Eines muss man aber auch bedenken. Der Spruch „Autofahren wird teuer“ ist ein Allerweltsspruch. So wie, „die Geschäfte gingen noch nie so schlecht“ oder „Alles wird teurer“. Tatsächlich sollte man die Preisentwicklung auch als Chance zum denken benutzen. Aus einem „Autofahren wird teurer“ sollte eben ein „… aber ich werde mich intelligenter fortbewegen“ werden. Der Kopf ist rund und zum Denken wie geschaffen. Gerade jetzt auch in den Zeiten des Bahnstreikes heißt es: Nachdenken. Nachdenken darüber, wie man sich fortbewegt. Vielleicht sollte man doch, ist schon ein ketzerischer Gedanke, zu seinem Arbeitsplatz ziehen. Vielleicht doch über die Zersiedelung der Landschaft nachdenken. Eventuell ist es doch nicht viel gesünder, 19 Stunden auf Achse zu sein um 5 Stunden in guter Luft zu schlafen. Teuer heisst auch immer, man muss überlegen, wo man Schwerpunkte setzt. Zeitlich und Finanziell. So könnte man dem „Autofahren wird teuer“ auch etwas Gutes abgewinnen.